Die Honigbiene

Als staatenbildende Insekten bewohnen Bienenvölker Höhlen (besonders Höhlen in Baumstämmen, aber auch z.B. Felsspalten).

In der heutigen Imkerei werden aus Holz oder Kunststoff gefertigte Bienenwohnungen (Beute oder Bienenstock genannt) verwendet.

Die Anzahl der in einem Einzelvolk lebenden Bienen schwankt, jahreszeitlich bedingt, zwischen ca. 20000 und ca. 50000 (in Frühjahr und Sommer ansteigend, danach abnehmend).

Zu einem intakten Bienenvolk gehören die 3 Wesen: Bienenkönigin, Arbeitsbienen und vom späten Frühjahr bis zum Spätsommer bis ca. 1000 Drohnen (männliche Bienen).

Die von Bienenvölkern bewohnten Höhlen bzw. Beuten werden erst durch den Wabenbau zur geeigneten Behausung. Der Wabenbau wird von Arbeitsbienen errichtet. Baumaterial hierfür ist Wachs, ein Stoff, der in den Wachsdrüsen entsteht und in Form kleiner Wachsplättchen an der Unterseite des Hinterleibs abgesondert wird.

Der Baustoff Wachs wird von „Baubienen“ von oben nach unten zu mehreren nebeneinanderliegenden Waben, bestehend aus sechseckigen Zellen, zusammengefügt. Überwiegend handelt es sich um Arbeiterinnenzellen (Zellen zum Erbrüten von Arbeitsbienen) und in geringerer Anzahl um Drohnenzellen, die hinsichtlich Tiefe und Durchmesser größer sind und in denen Drohnen erbrütet werden.

Abhängig von der Größe derBeute, von äußeren Bedingungen (Witterung, Nahrungsangebot), Veranlagung und Leistungsfähigkeit eines Volkes umfasst der Wabenbau ca. 100.000 bis 200.000 Zellen.

Die Waben mit ihren Zellen werden als Brutnest und Lagerstätte für Nektar, Honig und Pollen genutzt.

Das Brutnest entsteht, indem die Bienenkönigin Zellen mit jeweils 1 Ei bestiftet. (Die Eier haben die Form kleiner Stifte). Nach 3 Tagen hat sich das Ei zu einer Larve entwickelt und schlüpft, d.h., die Eihülle wird verlassen. Futtersaft produzierende Pflegebienen (Ammenbienen) versorgen die Larve einer künftigen Arbeiterin 3 Tage lang mit einem Sekret aus der Kopfspeicheldrüse, bestehend u.a. aus Kohlenhydraten und Eiweiß. In den darauffolgenden 3 Tagen wird die Larve mit pollenhaltiger Nahrung gefüttert. Während ihres rasanten Wachstums häutet sie sich fünf Mal. Nach der Verdeckelung der Zelle findet in den folgenden 12 Tagen im Puppenstadium die Entwicklung zur Biene statt.

Die Entwicklungszeit der Arbeiterinnenbrut beträgt 21 Tage, die der Drohnenbrut (aus unbefruchteten Eiern!) 24 Tage. Eine Königin entsteht in größeren Königinnenzellen in 16 Tagen. Im Larvenstadium wird sie ausschließlich mit Futtersaft (Gelee Royale) ernährt. Durch Eierlegen sorgt sie für den überlebenswichtigen Nachwuchs in ihrem Volk.

Von Arbeiterinnen, die zeitweise als Ammenbienen und als Baubienen für ihr Volk im Einsatz sind, war bereits die Rede. Weitere Aufgaben im kurzen Leben der Arbeitsbienen sind Tätigkeiten wie Putzbiene (Reinigen leerer Zellen), Honigmacherin (Abnahme, Verteilung und Einlagerung von Nektar und Pollen), Wächterbiene (Wache am Flugloch) und Sammelbiene (Sammeln von Nektar, Pollen, Wasser und Baumharzen. Die Harze werden von Arbeiterinnen mit Speichel und Wachs vermischt und als Propolis im Stock verteilt, zur Abwehr von Bakterien, Viren und Pilzen.).

Die süße, zuckerhaltige Flüssigkeit Nektar wird in den Nektarien der Blüten ausgeschieden, von Sammelbienen mit dem Rüssel aufgesaugt, in der Honigblase gespeichert und über den Rüssel im Bienenstock abgegeben. Pollen (Blütenstaub) wird gesammelt, um als eiweißhaltige Nahrung zu dienen.

Vieles zur Biologie und zum Verhalten der Honigbiene ließe sich noch sagen. z.B.:

– wie Arbeitsbienen die Brutnesttemperatur von 35°C erzeugen

– wie über das Schwärmen eine Vermehrung durch Volksteilung geschieht (Erst wird für Königinnennachwuchs gesorgt, dann verlässt ein Teil des Volkes mit einer Königin den Bienenstock, um eine neue Kolonie zu gründen.)

– wie Bienen sich untereinander verständigen, wie sie sehen und Düfte wahrnehmen und damit in der Lage sind, zu Blütenpflanzen zu gelangen.

Weitere und tiefer gehende Informationen sind in Fachbüchern, Filmen und im Internet zu finden.