Das Imkern

Honigbienen werden von Menschen bereits seit Jahrtausenden zur Gewinnung von Honig und Wachs gehalten.

In unserer Zeit sind die meisten Bienenhalter „Hobbyimker“, die einige Bienenvölker halten z.B.

– wegen der Faszination, die der Einblick in ein Volk von zehntausenden Insekten ausübt (Wabenbau mit Wachs, Brutpflege, sammeln und lagern von Nektar und Pollen (Blütenstaub).

– wegen der Entspannung, die bei der Arbeit an den Bienenvölkern erfahrbar wird: Diese Arbeit erfordert Konzentration und ruhige Bewegungsabläufe, damit keine Unruhe der Bienen ausgelöst wird. Es tut gut, vorübergehend dem Alltagstrubel zu entkommen und sich der faszinierenden Bienenwelt zu überlassen.

– weil Bienenhaltung der Imkerin / dem Imker die Freude bereitet, „eigenen“ Honig zu ernten.

– weil Imkerinnen/Imker die Jahreszeiten mit Blühen und Verblühen und Wetteränderungen bewusster erleben, eben auch aus Sicht ihrer Bienen.

– weil Bienenhaltung teilhat am Naturkreislauf von Blütenbestäubung und Fruchtbildung (u.a. Obst und Gemüse).

– weil Imkern vielseitig ist und außer der Honiggewinnung in viele Richtungen ausbaufähig ist.

z.B.:

– Gewinnung von Sortenhonigen durch Wandern mit den Bienen (z.B. Rapshonig und Waldhonig)

– Gewinnung von Bienenprodukten wie Pollen (Blütenstaub) und Propolis (Kittharz), Erarbeitung von Wachs zu Kerzen, Herstellung von Met und Likören, wozu auch Honig verwendet wird

– handwerkliche Betätigung, z.B. Bau von Beuten (Bienenwohnungen)

– Zucht zur Einflussnahme auf Leistung und Verhalten der Völker

Wer Imkerin/Imker werden möchte, ist gut beraten, mit dem örtlichen Imkerverein Kontakt aufzunehmen. Einer Imkerin/ einem Imker bei der Arbeit zuzuschauen und evtl. an einem von den Imkerorganisationen angebotenen Kurs teilzunehmen, ist als Entscheidungshilfe und zur Einarbeitung sicherlich sinnvoll.

Folgende Gesichtspunkte sind im Zusammenhang mit dem Einstieg zu bedenken:

– Liegt eine Bienengiftallergie vor? Eine Immuntherapie kann Abhilfe schaffen.

– finanzielle Investition in die Erstausstattung

– Platzbedarf: Aufstellung der Beuten und Lagerung von Geräten und Zubehör

– Zeitaufwand: Bei der Haltung weniger Völker (z.B. 2-3) insgesamt nicht hoch. Die Nachschau, ob die Völker in Schwarmstimmung sind, erfordert von Mitte April bis Anfang Juli wöchentlich stattfindende Kontrollen (ca. 1-2 Stunden). Eine Arbeitsspitze ist die ein bis zweimalige Honigschleuderung im Jahr mit Vor- und Nacharbeiten: (Schleuder, Eimer, Siebe spülen, Honigwaben entnehmen, dann entdeckeln, ausschleudern etc.). Das dauert dann mehrere Stunden.